Familie Dekuczynsky wohnte in der Wullenweberstraße 6 im Quergebäude, rechter Aufgang im dritten Stock.
Dort lebte die ältere Dame Rosa Dekuczynski zusammen mit ihrem Neffen Heinz Dekuczynski, dessen Eltern früh verstorben waren. Wahrscheinlich wohnten dort auch noch zwei Schwestern von Rosa Dekuczynski, die 1941 verstarben.
Rosa Dekuczynski wurde am 23.07.1942 nach Theresienstadt deportiert und in Treblinka ermordet.
Heinz Dekuczynski flüchtete 1938 nach England und anschließend in die USA. Er änderte dort seinen Namen in Henry Deku.
Aus der Inventarliste im Landesarchiv ist zu vermuten, dass Frau Dekuczynski über einen gewissen Wohlstand verfügte. Ihr Neffe besuchte das Friedrich-Werdersche Gymnasium und studierte anschließend Philosophie, Mathematik und Philologie. Er promovierte, die Dissertation wurde jedoch aus poltischen Gründen nicht mehr angenommen. 1938 kam er in „Schutzhaft“ ins Konzentrationslager Buchenwald. Nach seiner Entlassung flüchtete er, in den USA trat er 1943 in die Armee ein und kehrte 1945 nach Deutschland zurück.
(Für den Inhalt: Veronika Oßenbach und Christiane Diercksen)