Rosa war eine jüngere Schwester meiner Großmutter, die hier in diesem Kiez lebte, wie die meisten ihrer Brüder und Schwestern (sie waren ursprünglich neun) in den 1920er und 30er Jahren mit ihren Familien. Die Familien lebte in der Wittstocker Straße 10.
Sie waren einfache Arbeiter und Angestellte, die wie viele andere in jenen schwierigen Jahren um’s Überleben kämpften. Ich fand fast keine Aufzeichnungen über ihr Leben. Was wir wissen ist, dass Oskar Friseur war und später als Fahrer gearbeitet hat. Das ältere Kind, Thea, wurde 1935 in die Heinrich-von Kleist-Schule in der Levetzowstraße eingeschult, wurde aber 1941, einige Monate vor der Deportation der Familie, gezwungen, die Schule zu verlassen und mit anderen jüdischen Kindern auf die 216. Volksschule geschickt. Joachim ging in die 4. Jüdische Volksschule in der Klopstockstraße.
Die Familie Haase wurde am 27. November 1941 ab Bahnhof Grunewald mit dem 7. Transport nach Riga in den Tod geschickt. Im Zug waren 1053 Deportierte. Sie erreichten den Bahnhof Skirotava in Riga in der Nacht vom 29. zum 30. November, wurden am nächsten Morgen zum Wald von Rumbula getrieben und dort erschossen.
